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Angespannt und erwartungsvoll stiegen sie nächtens den schon bekannten Weg durchs Klofenster und die Ritzen des Turms hinunter. Auf jedes Geräusch lauernd, blieben sie immer wieder stehen und schlichen schließlich quer über den Hof, der in jener Nacht ausgerechnet von hellem Mondschein erleuchtet wurde, so dass ihre Körper lange, skurrile Schatten auf das alte Kopfsteinpflaster warfen. Andy wagte es als erster. Er ging in die Knie, streckte die Hände weit nach vorne und sogleich den Kopf in die Maueröffnung. Ein kalter Luftzug kam ihm entgegen, der seine Theorie bestätigte. Mit Ellbogen und Knien versuchte er mühsam, sich vorwärts zu schieben. Der enge Gang nahm plötzlich ein leichtes Gefälle nach unten, wodurch sein Körper auf dem sandigen Untergrund ein klein wenig leichter vorwärts rutschte. Absolute Dunkelheit und Totenstille umgab ihn. Er fühlte sich wie in einer Gruft. Sein Körper begann allmählich klamm zu werden, Irgendwo spürte er im Vorwärtsrobben den leisen Luftzug eines mündenden Schachts, aber er entschied sich für den Weg, der nach unten führte. Mit den Händen voraus ertastete er so manch krabbelndes Kleingetier, dessen moderige Wohnstätte er nun wohl außerordentlich durcheinanderbrachte. Wie weit war er denn schon? Wo endet dieser verfluchte Schacht? Lohnt sich eigentlich dieser blöde Aufwand?
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